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Datum: 10.11.2023

Nationalparkverwaltung verabschiedet langjährige Fachbereichsleiterin Sabine Bauling in den Ruhestand

Mehr als 45 Jahre war die Försterin in unterschiedlichen Aufgabenbereichen tätig, über 11 Jahre beim Nationalpark.

Anfang November ist die langjährige Fachbereichsleiterin für Waldentwicklung und Wildbestandsregulierung und stellvertretende Nationalparkleiterin Sabine Bauling in den Ruhestand gegangen. Mehr als 45 Jahre war sie am, im und mit dem Wald in unterschiedlichen Aufgabenbereichen tätig, über 11 Jahre davon in der Nationalparkverwaltung Harz.

Nach dem Abitur studierte Sabine Bauling an der Technischen Universität Dresden, Sektion Forstwirtschaft, und schloss 1982 als Diplomforstingenieurin für Forstwirtschaft ab. Zunächst war sie dann in unterschiedlichen Funktionen in den damaligen Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben Sangerhausen in Roßla, Ilmenau und Wippra tätig. Nach der deutschen Wiedervereinigung boten die Umstrukturierungen der Forstverwaltung und die Waldprivatisierung, berufliche Herausforderungen, aber auch viele Chancen der Entwicklung, berichtet sie. Am 1. Januar 1992 wurden in Sachsen-Anhalt die Staatlichen Forstämter gebildet und ab dem 1. Januar 1993 wurde Sabine Bauling als Forstamtsleiterin des Staatlichen Forstamtes Wippra eingesetzt. Verschiedene Forststrukturreformen folgten und führten zu Veränderungen der Aufgaben. Landeswaldbewirtschaftung, Betreuung der Treuhandwälder, Privatwaldbetreuung, Lehrausbildungsstätten und Jugendwaldheime gehörten dazu. Dabei spielte für Sabine Bauling der Waldbau stets eine besondere Rolle. Der Pflegezustand der Wälder, die Forstsaatgutgewinnung und der Erhalt forstlicher Genressourcen waren ihr wichtige Aufgabenfelder.

Neue Aufgabe in der Harzer Nationalparkverwaltung

Im März 2012 wurde ihr vom damaligen Ministerium für Landwirtschaft und Forsten eine neue Aufgabe als Fachbereichsleiterin für Waldentwicklung, Borkenkäfermanagement und Wildbestandsregulierung im länderübergreifenden Nationalpark Harz übertragen. Hauptziel war es, die Waldentwicklung in beiden Bundesländern anzugleichen und in ein neues länderübergreifendes Team aufzubauen. Auftrag für die Waldentwicklung im Nationalpark Harz war und ist, in den aus der Waldgeschichte heraus sehr naturfernen Fichtenreinbeständen des Harzes im Nationalpark durch Initialpflanzungen vornehmlich mit Rotbuche und natürliche Sukzessionen den Weg zu naturnahen Wäldern zu bereiten.
Sabine Bauling kam zur Nationalparkverwaltung in einer Zeit des sich rasch beschleunigenden Waldwandels vor dem Hintergrund der Klimakrise, der besonders ab 2018 immer unübersehbarer wurde. Gerade das massive Absterben der großflächigen unnatürlichen Fichtenmonokulturen erforderte viel Engagement, sowohl in der praktischen Arbeit, aber auch in den öffentlichen Diskussionen. Die Arbeit im Nationalpark war für sie eine bereichernde Erfahrung, sagt Sabine Bauling, verbunden aber auch mit großen Herausforderungen für sie und alle mit dem Wald Beschäftigten. Insgesamt blicke sie auf ein erfülltes Berufsleben in ihrem Traumberuf Försterin zurück. Mit ca. 10 Millionen Bäumchen, die unter ihrer Regie insbesondere in den Harzwäldern gepflanzt wurden, hat sie sich ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Bei ihrer feierlichen Verabschiedung im Kreise von Kolleg*innen und Weggefährten im Natur-Erlebniszentrum HohneHof bei Drei Annen Hohne dankte Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch seiner Stellvertreterin für die kollegiale Zusammenarbeit und für die offene Art, mit der sie ihn bei seinem Dienstantritt im Jahr 2021 empfangen habe: „Du hast mir zu einem guten Start verholfen." Besonders würdigte er Baulings maßgeblichen Beitrag zur insgesamt sehr positiven Entwicklung, die sich überall im Nationalpark – trotz des derzeitigen Fichtensterbens – deutlich zeigt: Sie habe als Chef-Försterin wesentlichen Anteil daran, dass im Harzer Großschutzgebiet ein vitaler Naturwald entsteht: „Das ist auch Dein Verdienst."

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